Jeder weiß, dass man eine Stadt erst dann wirklich kennen lernt, wenn man dorthin geht, wo auch die Einheimischen hingehen – vor allem, wenn es um Restaurants und Bars geht. Aber in einer Stadt wie Athen, wo das Angebot anscheinend endlos ist, kann das eine ganz schöne Herausforderung sein. Deswegen haben wir für Sie diese Liste mit Insider-Tipps zusammengestellt, damit Sie das wahre Esserlebnis haben, das Ihnen kein Reiseführer bieten kann. Scrollen Sie weiter, um herauszufinden, wo wir uns Souvlaki holen, Schweinskoteletts essen und Live-Musik hören.
Foto: Eleni Veziri
Achilleas
Kommen wir gleich zur Sache: Souvlaki. Sich Souvlaki auszusuchen kann einen leicht überfordern, denn an praktisch jeder Ecke gibt es eine Bude, wo Fleisch an einem Spießchen oder in Pita-Brot gewickelt verkauft wird. Ignorieren Sie die ganzen Online-Kritiken und die Touristenfallen rund um den Monastiraki-Platz – und machen Sie es wie die Einheimischen. Gehen Sie zu Achilleas, wo seit den Achtzigerjahren traditionelle, handgemachte Souvlaki über glühenden Kohlen brutzeln. Das ist das Wahre.
Anapsiktirio
Jedes Athener Viertel hat seine traditionellen Tavernen. Aber manche liegen so versteckt, dass sogar viele Einheimischen sie nicht kennen. Wie dieses Lokal hinter einem kleinen Kramladen in Psiri. Es ist so versteckt, dass es kaum einen Namen hat (suchen Sie nach dem Schild „Anapsiktirio“). Hinter der Tür mit dem Vorhang kochen die Geschwister Jorgos und Ritsa täglich delikate griechische Gerichte. Die Auswahl ist begrenzt, aber der Geschmack bleibt unvergesslich, und die Preise sind so günstig, dass man es fast nicht glauben will. Probieren Sie das Huhn aus dem Schmortopf oder die Spaghetti Bolognese.
Foto: Eleni Veziri
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Mitos
Wenn Sie regionale griechische Küche versuchen möchten, dann ist das kretische Essen im Mitos in Kallithea ein Muss. Eigentlich handelt es sich um ein traditionelles kafenio (ein Kaffeehaus im alten Stil), aber es werden dort auch authentische Mezedes (Vorspeisen und Häppchen auf Gemeinschaftstellern) serviert. Probieren Sie die Lammfrikadellen und die Schnecken mit Xynochondro (eine deftige Suppeneinlage aus grob gemahlenem Weizen und Joghurt, die in der Sonne getrocknet wird). Folgen Sie dem Beispiel der Stammgäste und spülen Sie Ihr Essen mit Raki herunter, einem klaren (und starken) Tresterbrand, ähnlich dem Grappa.
Moschos
In Tavros finden Sie das Fischrestaurant mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis in Athen. Falls das Wetter es zulässt, schnappen Sie sich im Moschos einen Tisch im Freien – Sie werden das Gefühl haben, in der Kulisse eines Historienfilms zu sitzen. Auf der Speisekarte steht alles, was das Meer so hergibt, von Calamari bis zu gegrillten Sardinen, knusprigen frittierten Shrimps und ganzen gegrillten Doraden mit allen gebotenen Beilagen, wie handgeschnittenen Pommes und gedämpftem Wildgemüse mit Zitrone und Olivenöl.
Foto: Eleni Veziri
Foto: Eleni Veziri
Moderni Kairi
Auf der Suche nach dem größten Schweinskotelett in Athen? Wir wissen, wo Sie es finden. Das Moderni Kairi (Moderne Zeiten) liegt versteckt abseits der Panormou-Straße in Ambelokipi. Es gibt hier ein Flair von klassischem Kafenio, aber alles dreht sich um gegrilltes Fleisch. Bestellen Sie zu Ihrem Kotelett einen Salat der Saison und ein kaltes Bier. Günstiges und fröhlich stimmendes griechisches Essen vom Feinsten mit reichlich Lokalkolorit.
To Koutouki tou Thoma
Nach 40 Jahren Betrieb hat Thomas erst vor einigen Monaten an seiner kleinen Taverne ein Schild angebracht. Thomas, der 1937 in Chania auf Kreta geboren wurde, kocht seit seiner Kindheit. Die nach ihm benannte Taverne liegt im Erdgeschoss eines unauffälligen Apartmenthauses von 1925. Dort einzutreten, ist wie in die gute Stube eines griechischen Onkels zu kommen. Thomas begrüßt den Gast persönlich, wie auch sein jüngerer Bruder Manos. Sie führen Sie in die Küche und heben die Deckel von Töpfen und Pfannen, um Ihnen zu zeigen, was es gerade gibt. Heutzutage erledigt Manos die meiste Küchenarbeit. Zu seinen Standardgerichten gehören Gigantes (dicke Bohnen in Tomatensauce), Fava (pürierte gelbe Platterbsen), Soutzoukakia (mit Kreuzkümmel aromatisierte Hackfleischröllchen in einer aromatischen Tomatensauce), und Taş Kebeb (Lamm- oder Kalbsschmortopf). Zum Essen wird Thomas Geschichten auftischen, wie er mit sechs Jahren sein erstens Omelett machte.
Foto: Eleni Veziri
Kokkini Klosti
"Plötzlich tauchen aus dem Nichts Gitarren auf, und man bemerkt, dass die bekannte Sängerin Maria Farantouri mit ihren Freunden am Nebentisch sitzt."
Falls Sie wissen wollen, wie ein echter Athener Treff aussieht, sollten Sie ins Kokkini Klosti (Roter Faden) gehen. Hier treffen sich allnächtlich am Tresen die Einheimischen zum Trinken und zur Kontaktpflege. Gemütlich und intim ist es, und ein Ort, wo man oft begabte Musiker traditionelle griechische Lieder spielen hört. Man weiß nie, wann das der Fall ist, denn die Athener Nächte sind so spontan wie sie lang sind. Plötzlich tauchen aus dem Nichts Gitarren auf, und man bemerkt, dass die bekannte Sängerin Maria Farantouri mit ihren Freunden am Nebentisch sitzt, weil sie angefangen hat zu singen.