Hommage an Iannis Xenakis im Athener Konzerthaus

Hundert Jahre sind seit seiner Geburt vergangen und wir können immer noch nicht genug von Iannis Xenakis bekommen. Eine Aussage, die klischeehaft klingen würde, wenn wir über, sagen wir, ein Pop-Idol sprechen würden, aber in Xenakis' Fall meinen wir das im wahrsten Sinne des Wortes, da seine bahnbrechende und regelbrechende Arbeit bis heute so frisch klingt.

Der Architekt, Designer, Performancedirektor und experimentelle Komponist Xenakis wurde weltweit bekannt für seine verrückten Musikarrangements, die von mathematischen Sequenzen inspiriert waren. Schon früh kämpfte er darum, ernst genommen zu werden, bis er bei Olivier Messiaen studierte, der auf seine Vision vertraute. Das Athener Konzerthaus (Megaron) würdigt seine Arbeit mit zwei Veranstaltungen.

Das Ionian-Festival-Ensemble präsentiert uns Meta-Xenakis, eine Referenz an Xenakis' erste große Orchesterkomposition Metastaseis. In der Größenordnung von John Cages berüchtigt umstrittenen 4,22 signalisierte auch es eine Wende in dem, was als "Musik" bezeichnet werden kann. Dies ist eine Performance, die Xenakis' Einflüssen, seinen Vorgängern, wie seinem Lehrer Messiaen und denen, die in seinen Schritten folgten, wie Julio Estrada und Pascal Dusapin, nachspürt. 

Als nächstes steht im Dezember 100 Jahre seit der Geburt von Iannis Xenakis an. Das Athener Staatsorchester unter der Leitung von Maestro Nikos Vassiliou wird zwei symphonische Werke des Komponisten aufführen, zusammen mit Exotic Birds von Olivier Messiaen und einem Werk des französischen Avantgarde-Komponisten Edgard Varèse. Und für diejenigen, die tiefer in seinen Prozess eintauchen wollen, wird es auch einen Vortrag über die Beziehung zwischen Xenakis' Arbeit und Mathematik geben.